Nähmaschine

Ein Nähmaschine fand man früher fast in jedem Haushalt. Vielleicht hat der eine oder andere die Möglichkeit zunächst bei der Mutter, Oma, Freundin ein Maschine auszuleihen, um erst einmal zu testen, ob einem das Nähen überhaupt liegt, bevor eine Anschaffung getätigt wird. Ist die Leidenschaft aber einmal entfacht und soll eine eigene Maschine in den Haushalt einziehen, sind hier einige Tipps zum Kauf zu finden:

Neue Nähmaschine gesucht?
Wie fange ich an?
Wo suche ich?
Kann ich auch im Auktionshaus kaufen?
Geht auch eine Gebrauchte?

Diese Fragen habe ich fast täglich in meinem Mailkasten. Daher habe ich mal zusammengefasst, was ICH beim Aussuchen einer Nähmaschine wichtig finde.

Das Aussuchen einer neuen Nähmaschine ist im Prinzip ganz einfach! Ich nehme eine Tüte voller Stoffreste, welche ich am meisten/am liebsten vernähe, eine Thermoskanne Kaffee und eine Brotzeit mit und besuche den nächsten Nähmaschinenfachhändler. Dort schildere ich ihm, was die neue Maschine alles können soll, was sie nicht können muss, wie viel ich ungefähr ausgeben möchte und er zeigt mir daraufhin 3 oder 4 Maschinen unterschiedlicher Hersteller. Diese probiere ich nun in aller Ruhe mit meinen Stoffen aus. Der Fachhändler lässt mich ganz in Ruhe, ist aber für Fragen offen.
Gefällt mir bei einer Maschine das Handling, fühlt sie sich gut an, näht sie auch meinen geliebten Viscosejersey ohne Dellen und ich kann mit ihr mein Knopflochhobby ausleben… oder oder oder…. dann ist es MEINE Maschine, mit der ich glücklich werde.
Der nette Fachhändler hat vielleicht sogar noch eine Gebrauchte mit Garantie oder gibt mir die Vorführmaschine einen Tick günstiger mit? Glück gehabt!
Was ist, wenn mit der Maschine etwas „ist“? Wann sollte sie (wie teuer) gewartet werden? Gibt es einen Wartungsvertrag, welche evtl. sogar kleine Reparaturen mit einschließt? Wie lange ist die Garantie? Wer ist im Falle des Falles zuständig? Muss die Maschine eingeschickt werden oder hat der Fachhändler auch eine Fachwerkstatt?
Ist der Fachhändler oder selbstverständlich auch die Fachhändlerin noch immer geduldig und freundlich. Dann KAUFE jetzt und hier die Maschine!
Du wirst für alle Probleme einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort haben. Auch wenn du die Maschine mal verstellt oder in Kaffee getränkt hast, wird der Händler wahrscheinlich freundlich helfen.
Sicher zahlst du etwas mehr als im Internet, aber bei einer Lebenszeit von sicher 10 Jahren, fällt selbst ein Mehrpreis von 120 Euro nur mit 1 Euro/Monat an.
Viele Fachhändler bieten auch bei hochwertigeren Maschinen eine Einführungsstunde an. Diese solltet ihr auch als erfahrene Näherinnen nutzen! Manche Tricks und Tipps lassen sich hier prima mitnehmen! 


Kein Fachhändler in der Nähe?
Leider mussten in den letzten 10 Jahren viele, viele Nähmaschinenhändler schließen. Dies hatte ganz unterschiedliche Gründe. Oftmals ist kein Fachhändler mehr in der Nähe, oder der nahe Händler vertreibt nur 2 Maschinenmarken. Es gibt leider auch etliche Händler, welche jedes Schräubchen in der Nähmaschinenmechanik auswendig kennen, aber sich mit den neuen elektronischen Modellen kaum beschäftigt haben.
NEIN, AUF KEINEN FALL einfach eine Nähmaschine aufgrund von Empfehlungen im Internet kaufen! Eine Nähmaschine ist wie ein Auto, nicht jedem „liegt“ jede Maschine!
– besucht Freundinnen, die selber nähen und schaut euch dort die Maschine an
– besucht eine Hobbymesse und sprecht die einzelnen Nähmaschinenvertreter an, lasst euch aber NICHT einfach durch Messepreise verleiten!
– nehmt euch im Urlaub mal einen Tag Zeit und macht einen Nähmaschinen-Info-Tag in der nächsten Großstadt
– manche Händler haben einmal im Jahr „Hausmessen“
– in einigen Städten gibt es mittlerweile Nähcafés
– etliche Stoffhändler bieten Nähworkshops

Ihr müsst nicht alle diese Gelegenheiten wahrnehmen, aber bekommt dadurch garantiert ein Gefühl dafür, welche Maschine euch liegen könnte.
Informiert euch dann im Internet gründlich über die Maschine, lest Produktbeschreibungen und sucht mal (bei der HOBBYSCHNEIDERIN) nach Beiträgen zu bestimmten Maschinen.
Meint ihr, eure Maschine gefunden zu haben? Dann mailt einen Fachhändler, wirklich einen FACHhändler, eurer Wahl an und fragt ihn, ob er eine Vorführmaschine hat und diese euch für 14 Tage zur Probe schicken würde. Falls nicht nett und freundlich reagiert wird, werdet ihr auch im Reparaturfall später eher Probleme erwarten können. Dann ruft einfach den nächsten Fachhändler an.

Achtet auf Serviceangebote und NUTZT sie auch! Ruft an, falls gerade keine Zeit für eine Beratung sein sollte, vereinbart einfach einen Rückruf.

Sonderaktionen findet ihr meist auf der Startseite des Shops, siehe pink Pfeile:
 


(Bildschirmkopie mit frdl. Genehmigung von nähPark)

 So könnt ihr die Maschine wirklich mit eurer Näharbeit gründlich testen!

 Zufrieden? Dann hast du deine Maschine und auch deinen Händler gefunden!
Ansonsten schick die Maschine zurück, schildere genau, was deine Traummaschine mehr/anders haben müsste und lass dir eine zweite schicken.
Jeder versierte Fachhändler wird dies verstehen.

Gebrauchte Nähmaschine kaufen?
Ich persönlich mag ja Vorführmodelle am allerliebsten. Sie sind schon etwas gelaufen, grobe Macken wären schon aufgetreten, aber ansonsten neuwertig. Auch habe ich schon eine Maschine im Auktionshaus gekauft, allerdings dort von einem mir bekannten Fachhändler mit voller Garantie.
Selbstverständlich lassen sich dort Schnäppchen machen, aber dann sollte man sich mit Maschinen gut auskennen, leichte Wartungsarbeiten selber ausführen können und eben risikofreudig sein.
Kontaktiere den Verkäufer, frage nach, glaube nicht alles und kalkuliere eben eine bestimmte Summe ein, welche du evtl. für eine Nachbesserung benötigst.
Auch die nagelneue Maschine der Oma kann durch das lange Stehen eine Generalüberholung brauchen!

Ich hoffe, einige Tipps konnten weiterhelfen.

Falls du dir in den nächsten Wochen eine neue Nähmaschine aussuchen kannst, dann wünsche ich dir viel Erfolg und dass du DEINE Maschine findest!)

 Ihr seht: Welche Nähmaschine die RICHTIGE ist, das ist leider nicht zu sagen, denn die Ansprüche die ans Nähen gestellt werden sind zu unterschiedlich. Derjenige der nur ab und zu ein wenig Kleidung für sich und seine Kinder näht wird mit einem kostengünstigeren Modell sicher gute Erfahrungen machen, jemand der gewerblich täglich die Maschine nutzt wird auf Dauer nur mit einer professionellen Maschine Freude haben.

 Befragt man die älteren Generationen so bekommt man noch oft zu hören: „Ach, ich hatte noch eine Nähmaschine mit mechanischem Fußpedal!“, und auch die lieferte damals gute Nähergebnisse, auch wenn sie nur über einen Gradstich verfügte, der in der Länge variiert werden konnte.
Daher gilt, gerade für Nähanfänger: Weniger ist manchmal mehr!

Was für eine Nähmaschine braucht der Nähanfänger?

 Eine Nähmaschine für Anfänger sollte leicht bedienbar sein, sauber, zuverlässig und ordentlich nähen, mit den unterschiedlichsten Stoffen umgehen können und bei einer falschen Einstellung nicht gleich aufgeben. Sie sollte einen Langsam-Näh-Modus haben, damit Anfänger gut den Überblick behalten und über eine sehr gute Anleitung bzw. Handbuch verfügen.
Sicher bleibt sie bei den Gelegenheitsnähern nicht immer aufgebaut, so darf sie nicht zu schwer sein. Außerdem kann ihr Zubehör gut verstaut werden.

Leicht dehnbare Jerseys sollte sie genauso vernähen wie mitteldicken Fleece. Sie sollte viele Nutzstiche, einige Elastikstiche und evt. noch ein paar Zierstiche nähen können.
Wenn sie dann noch leicht zu reinigen ist und die Anleitung Hilfe bei kleinen Problemchen bietet, kann sie sogar zur Maschine fürs Leben werden. Viele Hobbyschneiderinnen haben ganz ganz lange mit ihrer ersten Maschine genäht und an ihr viel Freude gehabt.

Eine schlechte Nähmaschine führt zu ungleichmäßigen Nähergebnissen, viel Frust und letztlich zur Aufgabe. Nicht selten heißt es dann: „Ich kann es nicht!“ und in Wirklichkeit ist die Maschine unzureichend 🙁

Gerade deshalb lohnt es sich, beim Maschinenkauf genau hinzuschauen und sich beraten zu lassen!

Ärgerlich finde ich persönlich, dass es gerade bei den günstigen  Maschinen keine mit Langsam-Nähmodus gibt und dass an den Anleitungen gespart wird. Gute, ausführliche Anleitungen sind eigentlich ein MUSS für jeden Nähanfänger. So kann ich nur die Empfehlung geben, sich zusätzlich ein Nähbuch mit Grundlagenwissen zu kaufen.

Trotzdem macht es Sinn, sich auch im unteren Preissegment für eine zuverlässige Markenmaschine zu entscheiden. Der Preisunterschied zu der Maschine aus dem Discounter ist gering. Dort gibt es zwar auch manchmal Markenmaschinen unter anderem Namen, aber wer weiß schon, woran gespart wurde? Dafür bekommt man mit der Marke und beim Nähmaschinenhändler nicht nur meist die bessere Maschine, sondern auch den guten Service! Letztlich ist sie auch einfach wieder zu verkaufen, wenn einem das Nähen so gar nicht gefällt, oder so gut, dass mehr Nähluxus gewünscht wird!

Was zeichnet also eine gute Nähmaschine aus?

  • übersichtliche Bedienung/ leicht verständliche Gebrauchsanweisung
  • leicht einzufädeln
  • gute Ausleuchtung des Nähbereiches
  • zuverlässiges Stichbild auch bei unterschiedlichen Stoffen
  • unterschiedliche Gradstiche, in der Länge einstellbar
  • Zickzackstich zum Versäubern der Kanten, in der Breite variierbar
  • einfach bedienbarer Rückwärtsstich
  • einige Elastikstiche
  • einige Zierstiche
  • Knopflochprogramm
  • Reißverschlussfuß
  • verstellbare Nadelstange

Details, die das Nähen vereinfachen, aber nicht zwingend erforderlich sind:

  • Fadeneinfädler und Fadenabschneider
  • größere Auswahl an Zierstichen
  • Kniehebel
  • Obertransport
  • automatische Verriegellung am Ende der Naht
  • umfangreiches Füßchensortiment

 

Ist die Nähmaschine einmal in den Haushalt eingezogen, so sollte man sich mit ihr vertraut machen. Was sind die wichtigsten „Bausteine“ und was für Aufgaben haben sie beim Nähen. Hat man die Funktionsweise der Nähmaschine einmal durchschaut, ist es auch leicht kleine Fehler beim Nähergebnis zu beheben? Wie wird eingefädelt und was bewirkt die Fadenspannung? Welche Nähfüßchen sind im Lieferumfang enthalten und wofür sind sie gedacht?

 

 Overlockmaschine

 Hat man einmal den Einstieg in die Welt des Nähens vollzogen, so wird man auch kritisch die „Kaufkleidung“ betrachten. Hier und da wird man sich die Nähte anschauen: Wie ist genäht worden? Wie ist gesäumt worden, was für Nähte sind verwendet worden.
Schnell wird man dann bei Shirts feststellen, dass sie mit einer anderen Naht zusammengehalten werden, als die Gradnaht einer Nähmaschine. Die Fäden schlingen sich um die Nahtkante herum und liefern einen sauberen Abschluss.
Die Nähte sind die sogenannten Overlocknähte und werden mit einer Overlockmaschine erzeugt. Diese hat eine völlig andere Funktionsweise als die Nähmaschine. Neben dem Zusammenheften der Naht, wird gleichzeitig die Stoffkante abgeschnitten und mit weiteren Fäden sauber umschlungen. Meist gibt es noch einen vierten Faden, der die Overlocknaht zusätzlich sichert.
Eine Overlock sollte immer als Ergänzung zur Nähmaschine gesehen werden, da sie Stiche wie z.B. Zickzack nicht beherrscht und eine Naht immer nur am Rand des zu nähenden Teils ausführen kann.
Ein weiterer Vorteil der Overlockmaschine ist der Differentialtransport, der gleichzeitig obere und untere Stofflage transportiert. Durch Änderung des Differentialtransports wird das Stoffstück entweder gedehnt oder eingehalten. Mit einem zusätzlichen Kräuselfuß kann dabei sogar eine Stofflage gleichzeitig gekräuselt und angenäht werden.
Auch das Anbringen eine dekorativen Rollsaumes ist mit einer Overlock möglich.

Bei Kauf einer Overlock gilt jedoch das Gleiche wie bei einer Nähmaschine. Das Angebot lässt keine Wünsche offen, was sich auch in einer enormen Preispanne widerspiegelt.

 

Aber auch hier gibt es Punkte die eine gute Overlock erfüllen sollte:

  • leichte Bedienbarkeit/gute Gebrauchsanweisung
  • Einfache Handhabung des Einfädelns, denn immerhin sind es ja hier VIER Fäden!
  • gute Ausleuchtung des Nähbereiches
  • Einstellung der Stichlänge und Breite variabel
  • verstellbarer Differentialtransport
  • Gleichmäßige Stichbildung
  • Umstellung auf Rollsaum ohne Umbau der Stichplatte
  • geringes Betriebsgeräusch
  • Auffangbehälter